Musik-Seminar Teil 7
Der Teil 7 behandelt die Jahre 1945-1950. Es sind einige neue Orchester dazugekommen: Alfredo Gobbi, Domingo Federico und Alfredo de Angelis. Bei anderen Orchestern gab es interessante Änderungen.
Alfredo Gobbi (1912-1965) *Paris
Piano und Geige
Alfredo Gobbi wurde in Paris geboren, während seine Eltern dort als Varietékünstler arbeiteten. Vor seinem ersten Geburtstag kehrten sie nach Buenos Aires zurück. Ab seinem 6. Lebensjahr erhielt Alfredo Unterricht am Piano. Mit 10 Jahren begann er mit der Geige zu üben. Sein Geigenspiel wurde schon früh gerühmt. Im Tango nannte man ihn „die romantische Geige des Tangos“. 1926 komponierte er seinen ersten Tango. 1929 wechselte er vorübergehend zum Piano und spielte abends im Kino.
Später spielte er in folgenden Orchestern: Juan Maglio, Roberto Firpo, Manuel Buzón Anselmo Aieta. Dann spielte er zusammen mit Aníbal Troilo, Alfredo Attadia in einem Sextett. Später gründete er zusammen mit Osvaldo Pugliese ein Duo. Anschließend war er Teil des Orchesters von Pedro Laurenz. 1942 gründete sein erstes Orchester mit welchem er im Kabarett Sans Souci debütierte.
1945 spielte er mit seinem Orchester im Radio und erst 1947 nahm er seine erste Platte auf.
Der Musikstil seines Orchesters hatte zuerst Ähnlichkeiten mit Di Sarli. Später entwickelte er seinen eigenen Stil welcher mit der „Guardia Nueva“ von De Caro vergleichbar war. Er integrierte und verbesserte viele der Tangoeffekte in seinem Orchester.
Instrumental
Titel: „Chuzas“ 1949
Titel: „Racing Club“ 1949
Sänger: Hugo Soler
Titel: „Barcarole triste“ 1947 Sänger: Hugo Soler
Sänger: Jorge Maciel
Titel: „El Pollero“ 1949 Sänger: Jorge Maciel
Domingo Federico (1916 – 2000) *Buenos Aires
Bandoneon
Domingo lernte zuerst bei seinem Vater Geige spielen. Eines Tages kaufte sein Vater ein Bandoneon und lernte es zu spielen. Das beeindruckte Domingo und er lernte zusammen mit seinem Vater. Er studierte danach an der medizinischen Fakultät und besuchte daneben das Konservatorium von Pedro Maffia um sein Spiel auf dem Bandoneon zu verbessern. Mit 16 Jahren gründete er zusammen mit seiner Schwester Nélia ein Duo, das Federico-Duo. Er begann auch eigene Stücke zu schreiben. Später wurde er Teil des Juan Canaro Orchesters und 1941 wurde er Mitglied beim Orchester von Miguel Caló.
1943 trennte er sich von Caló um sein eigenes Orchester zusammen zu stellen. Es wurde von Radio Splendid engagiert und spielte auch in vielen großen Tanzveranstaltungen. 1944 nahm er seine erste Platte auf. Er hat 45 Tourneen durch Argentinien gemacht und gab 120 Konzerte in Japan.
Instrumental
Titel: “ Con el Mayor Gusto“ 1949
Oscar Larroca
Titel: „Voz de Barrio“ 1945 Sänger: Oscar Larroca
Carlos Vidal
Titel: „Al Compas del Corazon“ 1947 Sänger: Carlos Vidal
Alfredo de Angelis (1912 – 1992) *Provinz Buenos Aires
Piano
Mit 10 Jahren begann er sein Musikstudium mit dem Instrument Bandoneon. Mit 12 Jahren wechselte er zum Piano. Er erhielt das Diplom des Klavierlehrers und arbeitete dann als professioneller Pianist. 1932 wurde er Teil des Orchesters Anselmo Aieta. Er hatte als Kollege Juan D‘Arienzo. Danach war er Solopianist in vielen Kinos. 1941 wurde er gebeten ein eigenes Orchester zu gründen. Bald hatte dieses Orchester einen gute Ruf. 1943 unterzeichnete er seinen ersten Plattenvertrag bei Odeon. De Angelis hat viele eigene Stücke komponiert und hatte viel Erfolg. Der Stil seines Orchesters war einfach und schlicht, es war eine relativ runde Musik ohne Ecken und Kanten. Man nannte sie auch Karussell-Musik. Die Stimmung war eher fröhlich, fast ohne Melancholie. Diese Beurteilung galt vor Allem dem Tango von De Angelis. Für die Valses passte diese Stimmung sehr gut. Bekannt war das Orchester aber auch für die häufige Verwendung von Gesangs-Duos, was oft süßlich wirkt.
Instrumental
Titel: “ El Chañar“ 1946
Julio Martel
Titel: „Atenti Pebeta“ 1949 Sänger: Julio Martel
Titel: „Compadron“ 1949 Sänger: Julio Martel
Carlos Dante
Titel: „La Brisa“ 1946 Sänger: Carlos Dante
Duett: Julio Martel und Carlos Dante
Titel: „Remolino“ 1946 Duett: Dante und Martel
Jetzt einige Orchester welche ich schon im Teil 6 und vorher beschrieben habe. Aber ab 1945 einen neuen Stil entwickelten.
Juan D’Arienzo
Hector Mauré hat das Orchester von D]Arienzo 1944 verlassen. Er suchte sich einen neuen Sänger, Armando Laborde. Aber auch Alberto Echagüe blieb weiter bei ihm. Auch gibt es jetzt plötzlich auch ein Duett. Die Stimmung bei diesem ersten Duett ist noch ähnlich wie 1944 bei Mauré.
Duett: Armando Laborde und Alberto Echagüe
Titel: „Aparcero“ 1945 Duett: Laborde und Echagüe
Titel: „Del Pasado“ Milonga 1945 Sänger: Laborde und Echagüe
Titel: „Lo Mismo Que Ayer“ Vals 1946 Sänger: Laborde und Echagüe
Alberto Echagüe
Titel: „Leguizamo Solo“ 1945 Sänger: Alberto Echagüe
Instrumental
Titel: “ Don Juan“ 1946 Instrumental
Titel: „Sabado ingles“ 1946 Instrumental
Aníbal Troilo
1944 hat Francisco Fiorentino das Orchester von Aníbal Troilo verlassen und hat ein eigenes Orchester gegründet. Alberto Marino ist aber noch geblieben. Neu hat Troilo als Sänger Floreal Ruiz und Edmundo Rivero engagiert. Besonders auffällig ist Rivero mit seiner Bass-Stimme.
Floreal Ruiz
Titel: „Yuyo verde“ 1945 Sänger: Floreal Ruiz
Titel: „Tarde Gris“ 1946 Sänger: Floreal Ruiz
Edmundo Rivero
Titel: „Yira Yira“ 1947 Sänger: Edmundo Rivero
Titel: „La Mariposa“ 1949 Sänger: Edmundo Rivero
Instrumental
Titel: „Tres y Dos“ 1946 Instrumental
Im nächsten Teil geht es um die Jahre 1950-1955